1968 – 1969 – Wally Herbert – Mit Hundeschlitten zum Nordpol

Bezeichnung: Wally Herbert – Nordpolexpedition

von 1968 bis 1969

Nation: England

Aufgabe: Erreichen des Nordpols mit Hundeschlitten

Teilnehmer:

  • Allan Gill
  • Roy Koerner
  • Kenneth Hedges

Fahrzeuge: Hundeschlitten

Kurzfassung: Erreichen des Nordpols mit Hundeschlitten

Beschreibung:

Herbert startete, von Point Barrow (Alaska) am 8. Februar 1968 mit seinen Gefährten Allan Gill, Roy Koerner und Kenneth Hedges die Transarktis-Expedition. Als Fortbewegungsmittel dienten ihm vier Hundeschlitten mit vierzig Huskies. Er wollte die Reise zum Nordpol mit der Durchquerung des Polarmeeres verbinden.

Die Expedition wurde aus der Luft versorgt. Alle paar Wochen brachten Flugzeuge Lebensmittel und anderes benötigte Material. Die größten Probleme der Reise waren Schmelzwasserteiche und Packeis. Die Durchschnittstemperatur betrug ca. -20 °C bis -30 °C. Am 6. April 1969 erreichte Herbert den Nordpol, am 11. Juni 1969 endete die Expedition nach 467 Tagen und 6000 km auf einer Insel Spitzbergens.

Da bislang nicht stichhaltig bewiesen werden konnte, ob Robert Edwin Peary und Frederick Cook jemals am Nordpol gewesen sind, gilt es als wahrscheinlich, dass Herbert und seine Gefährten um ein Haar die Ehre zuteil geworden wäre, den Pol als Erste auf dem Landweg zu erreichen.

Anmerkungen:

Diese Expedition von Wally Herbert, kann man als eine „traditionelle“ Expedition bezeichnen, da er keine technischen Hilfsmittel verwendete (z.B. Flugzeuge, Zeppeline, Schneemobile etc.), von da her ist er der erste der den Nordpol aus eigener Kraft erreichte.

Am 19. April 1968 war jedoch bereits Ralph Plaisted (1927–2008) mit drei Gefährten von Ward Hunt Island aus zum Pol gefahren. Im Gegensatz zu Herbert, der sich wie z. B. Roald Amundsen auf Hundeschlitten verließ, war Plaisteds Expedition mit Schneemobilen ausgerüstet. -> 1968 – Ralph Plaisted – erreichen des Nordpols mit Skidoos


1950 – 1951 – Michail Somow – Driftstaion Nordpol 2

Bezeichnung: Errichtung der Driftstaion Nordpol 2
von 1950 bis 1951

Nation: Russland
Aufgabe: Errichtung der Driftstaion Nordpol 2
Beschreibung:
Im April 1950 wurde die zweite russische Driftstation „Nordpol 2“ unter der Leitung von Michail Somow nordwestilich der Wrangelinsel auf 76°02′ Nord, 166°48′ West abgesetzt.
– Nach einer Drift von 2600 Kilometern wurde sie am 11.April 1951 bei 81°45′ Nord, 167°48′ West geschlossen.
Chronologie: April 1950 Absetzen der Station in der Näche der Wrangelinsel
11. April 1951 Schließung der Station.
Notizen :
1953 nahmen gleich zwei Stationen gleichzeitig ihre Arbeit auf, und seitdem wurde das Forschungsprogramm bis zum Juli 1991 ununterbrochen weitergeführt, sodass auch Langzeitbeobachtungen möglich waren.
Insgesamt waren von 1937 bis 1991 31 sowjetische Eisdriftstationen in der Arktis unterwegs; 40.000 mal wurden Radiosonden gestartet, an 50.000 Stellen Tiefenmessungen vorgenommen.

1921 – 1924 – 5. Thule Expedition – Knud Rasmussen

Bezeichnung: 5. Thule Expedition  – Dänisch – ethnologische Expedition in die Nordamerikanische Arktis
von 1921 bis 1924
Nation: Dänemark
Expeditionsart : Schlittenexpedition
Aufgabe:  Alle noch existierenden Inuit-Stämme aufsuchen – eine 3000 Kilometer lange Reise von Grönland bis Alaska mit Hundeschlitten. Längste Schlittenreise in der Arktisforschung.
Teilnehmer:
  • Peter Freuchen (Kartograph, Biologe)
  • Therkel Mathiassen (Archäologe, Kartograph)
  • Kaj Birket-Smith (Ethnologe, Geograph)
  • Helge Bangstedt (wissenschaftlicher Assistent)
  • Jacob Olsen (Missionar)

 

Inuit:

 

  • Iggianguaq (Bester Jäger, er starb später an der Spanischen Grippe die auch hier im hohen Norden herrschte)
  • Arnarulunguaq
  • Arqioq
  • Arnanguaq
  • Nasaitordluarssuk (Bootsmann, er nahm auch an der 2.Thule Expedition teil)
  • Aqatsaq
  • Qavigarssuaq
Fahrzeuge: Schiff, Hundeschlitten
Kurzfassung:
Rasmussen wollte die Herkunft der Inuitbevölkerung erforschen und klären ob die Ureinwohner Grönlands von Nordamerika eingewandert sind. Zu desen Zweck startete er seine Forschung in Hudson Strasse genauer in Repuls Bay auf der Melville Halbinsel, nicht zu verwechseln mit der Melvillinsel, die weiter im Norden liegt. Man kann die Expedition in zwei Phasen einteilen. Die Erste Phase: archäologische – und ethnologische Forschung auf der Melville Halbinsel und deren Umgebung. Die Zweite Phase: Rasmussen plant eine Schlittenreise entlang der Nordküste Kanadas bis nach Alaska und wen möglich bis nach Sibiren. Sie soll dem Studium der Inuitbevölkerung in diesen Gegenden dienen.
Beschreibung:
Der Beginn der Expedition stand unter keinem guten Stern. Das Schiff „Søkongen“ (Seekönig), war ein 100 t Dampfer, der speziel für die arktischen Gewässer gebaut wurde, er lief mit einem Teil der Expeditionsausrüstung am 27. Mai 1921 in Kopenhagen aus. Rasmussen und Freuchen verließen zusammen mit Therkel Mathiassen und Kaj Birket-Smith am 18. Juni 1921 Kopenhagen auf dem Passagierdampfer „Bele“ in Richtung Upernavik. Auf ihrer Fahrt nach Upernavik lief die „Bele“ auf Grund und schlug leck. Daraufhin wurde ein Großteil der Expeditionsausrüstung beschädigt. Das Schiff „Island“, des dänischen Königs befand sich glücklicherweise in der Nähe, der Unglücksstelle und konnte Menschen und Ausrüstung an Bord nehmen. Am 2.August erreichte der „Søkongen“die Stadt Thule. Auch auf Grönland bricht die Spanische Grippe aus und viele Inuit fallen ihnen zum Opfer. Auch die Expedition ist von der Grippe betroffen, die Frau von Peter Freuchen, Narvana, stirbt an der Epidemi ebenso wie der beste Jäger im Team, Iggianguaq.
Trotz aller Wiedrigkeiten sticht die Expedition am 7. September 1921 , von Upernivik, mit dem Schiff „  Søkongen „ in Richtung Hudson Strasse in See. Sie durchfahren die Hudson Strasse gelangen in den Fox Kanal mit Kurs auf die Melville Halbinsel. Nach der Durchfahrt durch die „Frozen Strait“ gelangen sie am Endes zur kleinen Insel, der „Dänen Insel“.
Hier schlägt die Expedition ihr Basislager auf und nennt es „Blasebalg“. Auf der Insel und in der Umgebung gibt es reichlich Wild und somit ist die Nahrungsmittel-Versorgung für die Expedition gesichert.
Weiterer Text in Vorbereitung !

1916 -1918 – 2.Thule Expedition – Knud Rasmussen

 

Bezeichnung: 2. Thule Expedition – Durchquerung Nordgrönlands von 1916 bis 1918

Nation: Dänemark
Expeditionsart : Schlittenexpedition
Aufgabe:  Durchquerung Nordgrönlands und Kartierung
Teilnehmer: (insgesamt: 8)
  • Knud Rasmussen (Leiter)
  • Lauge Koch (Geograf und Geologe)
  • Dr. Thorild Wulff (schwedischer Botaniker und Zoologe) †
  • Hendrick Olsen (Inuit, Jäger) †
  • Inukitsoq (Jäger)
  • Nasaitordluarsuk (genannt: Bootsmann)
  • Ajaqo (Jäger)
  • Harrigan (Jäger)
  • 354 Schlittenhunde !
Fahrzeuge:
  • Dampfer:“Hans Egede“
Beschreibung:
Am 1. April 1916 brach Knud Rasmussen zusammen mit Lauge Koch auf dem Dampfer „Hans Egede“ von Kopenhagen nach Godthab auf. Nach Rasmussen’s Plan sollte noch in diesem Jahr mit der Erkundung und Kartierung der Nordküste begonnen werden, aber die Eisverhältnisse ließen dies nicht zu. Rasmussen beschloss daraufhin die Melville Bucht zu erforschen, die sie am 4. Juni erreichten. Nach etwa zwei Wochen der Kartografierung begaben sie sich auf dem Weg nach Thule. In Thule stieß der schwedische Botaniker und Zoologe zur Expedition, der nun die Mannschaft kompletierte. Den Winter verbrachten sie in Thule, dem heutigen Umanak. Am 6. April 1917 konnte Rasmussen mit den Expeditionsteilnehmern nach Norden aufbrechen. Beim Aufbruch entlang des Küsteneises waren es 8 Expeditionsteilnehmer und 27 Schlitten und 354 Hunde.  Allein sechs der Schlitten tranportierten Walross- und Narwalfleisch, welches der Verpflegung der Männer und der Hunde diente. Auf dem Weg nach Norden stand die Kartierung und Erforschung, einer Reihe von Fjorden und Buchten an der Westküste. Am 23. Juni erreichten sie den De Long Fjord und die Kartierung dieser Gebiete war abgeschlossen. Jetzt galt es die Rückreise vorzubereiten, Rasmussen beschloss, die Zeit bis zum Aufbruch, für die Jagd zu benutzen.Bei einer dieser Schlittenreisen, die hauptsächlich der Jagd dienten, blieb am 21. Juli, der Inuit Hendrick Olsen hinter der Schlittengruppe zurück und wurde nie wieder gesehen. Trotz einer fünftägigen Suchaktion fand man von ihm keine Spur.
Mit nur noch 14 Hunden und 2 Schlitten machten sie sich auf den Rückweg, am 11.August erreichten sie das Inlandeis. Am 24. August erreichten sie mit Mühe und Not – Ingelfield Land bei Kap Agassiz. Dr. Wulff erkrankte und er konnte die Fahrt nicht weiter fortsetzen. Daraufhin beschloss Rasmussen zusammen mit Ajaqo, nach Etah zu gehen um Hilfe zu holen. Am 25. August brachen sie auf. Der Zustand von Wulff verschlechterte sich dramatisch und er hatte für sich mit dem Leben abgeschlossen. Er zog sich, am 29.August, von den Anderen zurück und wollte allein sein und legte sich unter einen Felsen, der im Schutz bot. Einige Tage nachdem Rasmussen aufgebrochen war um Hilfe zu holen, starb Dr. Wulff, er führte bis zu letzt sein Tagebuch und arbeitete an seinen botanischen Berichten. Rasmussen und Ajaqo erreichten am 30. August die Siedlung Etah, die Bewohner holten alles an Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen für die Rettung der zurückgelassenen Männer, zusammen. Nachdem alles verstaut war ging es zu ihrer Rettung mit einigen kräftigen gesunden Männern am 1.September los. Einige Tage später (4. September) kamen ihnen Koch, Harrigan und der Bootsmann auf einem Schlitten entgegen. Koch berichtete von den Geschehnissen um Dr. Wulff und er brachte die Aufzeichnungen von Wulff zusammen mit einem Brief an Rasmussen mit. (Quelle: Q13)
Chronologie:
  • 1.April 1916 – Start in Kopenhagen mit dem Dampfer „Hans Egede“
  • 18. April 1916 – erreichen von Godthab.
  • 4. Juni 1916 – erreichen der Melville Bucht.
  • 1916/1917 – Überwinterung in Thule
  • 6 .April 1917 – Start von Thule aus nach Norden
  • 23. Juni 1917 – Erreichen des  De Long Fjord’s, der Endpunkt ihrer Reise.
  • 21. Juli 1917 –  Hendrick Olsen geht auf einer Schlittenreise verloren und wird nicht wieder gefunden.
  • 11. August 1917 – Aufbruch zur Rückreise.
  • 24. August 1917 – Erreichen des Ingelfield Landes.
  • 25. August 1917 – Aufbruch nach Etah um Hilfe zu holen.
  • 30. August 1917 – Erreichen von Etah.
  • 1. September 1917 – Aufbruch des Rettungstrupps
  • 4. September –  Rasmussen und der zurückgebliebene Rest treffen sich.

1912 – Knud Rasmussen – 1. Thuleexpedition

Über das Inlandeis zum Danmark Fjord in Nordgrönland
Bezeichnung: 1. Thule Expedition – Über das Inlandeis zum Danmark Fjord in Nordgrönland
von 1912 bis 1912
Nation: Dänemark
Expeditionsart : Schlittenexpedition
Aufgabe: Die Suche nach Einar Mikkelsen und Iver Iversen, zwei Dänen die auszogen um die Forschungsergebnisse der „Danmark Expedition“ – Die Tagebücher der toten Mylius Erichsen und Jörgen Brönlund – zu suchen. Eine weitere Aufgabe bestand darin geografische Messungen zu unternehmen, um die unbekannten Küsten Nordgrönlands kartografisch festzulegen.
Teilnehmer:
  • Peter Freuchen
  • Inukitsoq (Inuit)
  • Uvdloriaq (Inuit, Hundeführer) (Er war auch der Schwiegervater von Peter Freuchen, der seine Tochter Narvana geheiratet hatte. Q13 S.46
Fahrzeuge:  Schlitten
Beschreibung:
Knud Rasmussen und seine Begleiter brechen am 14.April 1912 von dem Siedlungsplatz „Nepe“ auf und beginnen den Aufstieg auf des Inlandeis. Im Mai finden sie die Überreste der beiden verschollenen Teilnehmer der „Danmarkexpedition“. In der Nähe des Fundortes entdecken sie zwei Steinwarten und suchen bei ihnen nach den Tagebüchern oder anderen Hinweisen auf das was geschehen war. Doch sie finden nichts – Was Rasmussen nicht wusste war, das die Männer nach denen sie suchten (Mikkelsen und Iversen) die Tagebücher gefunden hatten und sie ohne eine Nachricht haben mitgehen lassen, wie sich erst später heraus stellte. Knud Rasmussen hatte das für undenkbar gehalten.Nun musste der zweite Teil, der Expedition angegangen werden, die Kartierung des Peary Kanals. Die Fahrt ging weiter entlang des Independence Fjords. Als sie die Stelle erreichten, welche Peary beschrieben hatte, stellte sich heraus, das es einen Peary Kanal nicht gibt, ein mächtiger Gletscher verband stattdessen Grönland mit dem Peary Land. Dies war eine neue Entdeckung, mit der man nach Hause fahren konnte.
Freuchen kartografierte die Umgebung, während die Anderen damit beschäftigt waren, die Fleischvorräte für die Heimreise zu beschafen. Bei der Jagd verletzte sich Rasmussen und er konnte sein Bein nur unter starken Schmerzen bewegen. Am 22. Juli war das Bein vollständig steif. Freuchen diaknostizierte einen eingeklempten Nerv im Rücken von Rasmussen. Schon nach acht Tagen aber konnte zum erstaunen von Freuchen, Rasmussen wieder im Lager umherhumpeln. Nach einpaar weiteren Tagen traten sie die Rückfahrt nach Thule an. Als sie in Thule ankamen gab es für sie eine Überraschung, Mikkelsen und Inversen waren unbeschadet von ihrer Expedition zurück gekehrt, sie hatten auch die Tagebücher von Erichsen und Brönlund gefunden, die sich in der Steinwarte befunden hatten, welche Rasmussen ebenfalls enteckt hatte. Die Kartierung von Nordgrönland war jetzt noch nicht abgeschlossen, sie sollte von Rasmussen in weiteren Expeditionen durchgeführt werden.