1765 – erste Fahrt von Tschitschagow

1765 – erste Fahrt von Tschitschagow

Leitung: Wassili Jakowiewitsch Tschitschagow

Bezeichnung: Erforschung der Nordostpassage

Kurzbeschreibung:

Wassili Jakowiewitsch Tschitschagow unternahm in dem Jahr 1765 eine Fahrt in die Arktis. Als Kapitän der russischen Flotte hatte er den Auftrag den Weg durch die Nordostpassage zu finden. Als erstes galt es die Kolahalbinsel näher zu erforschen und dann weiter den Weg durch die Nordostpassage zu finden. Er erreichte eine Höhe von 80° n.B. Den Weg zur Durchfahrt der Nordostpassage fand er nicht.

Für den russischen Zaren galt die Expedition als gescheitert.

1757 – Savva Loshkin – 1.Umrundung von Nowaja Semlja

Einleitung und historischer Kontext

Im 18. Jahrhundert befand sich Europa in einem Zeitalter intensiver geographischer Entdeckungen. Nicht nur westeuropäische Nationen, sondern auch Russland traten vermehrt in Erscheinung, als es darum ging, unbekannte und strategisch wichtige Regionen zu erkunden. Einer der Pioniere dieser Ära war Savva Loshkin, ein russischer Entdecker, dessen Expeditionen in der Arktis bahnbrechend waren. Seine Reisen fielen in eine Zeit, in der wirtschaftliche Interessen – vor allem die Jagd auf Pelze – und wissenschaftlicher Forscherdrang häufig Hand in Hand gingen. Diese Doppelmotivation prägte nicht nur Loshkins Vorgehen, sondern auch die strategische Politik des zaristischen Russlands in Bezug auf das extreme Nordenland.


Die Expedition und ihre Zielsetzung

Zwischen 1760 und 1762 unternahm Loshkin eine bedeutende Reise in die Arktis. Sein Hauptziel war die Erforschung der Inselgruppe Nowaja Semlja – einer Landmasse, die sich zwischen der Barentssee und der Karasee befindet. Die Expedition war in vielerlei Hinsicht ambitioniert und mit hohen Risiken verbunden.

Erforschung der neuen Region

Loshkin gelang es, die gesamte Ostküste der Inselgruppe eingehend zu erforschen. Dabei wurde nicht nur das geographische Wissen über das Gebiet erweitert, sondern es wurden auch wichtige meteorologische und ozeanographische Daten gesammelt, die späteren Forschern als Grundlage dienten. Seine Fähigkeit, auf den herausfordernden arktischen Bedingungen zu bestehen, zeigte sich unter anderem dadurch, dass er mehrfach in extremen Klimaverhältnissen überwinterte – ein Umstand, der selbst unter den damaligen Bedingungen außergewöhnlich war.

Wirtschaftliche und strategische Interessen

Neben den wissenschaftlichen Aspekten stand die Expedition auch unter dem Zeichen wirtschaftlicher Interessen. Die Jagd auf Pelze, die in jenem Zeitalter eine wichtige Einnahmequelle darstellte, war ein wesentlicher Beweggrund. Russland hatte ein großes Interesse daran, die Potenziale des arktischen Raumes zu erschließen – sei es zur Sicherung von Handelsrouten oder um die territoriale Präsenz im hohen Norden zu verstärken.


Ablauf und Herausforderungen der Expedition

Planung und Vorbereitung

  • Auswahl der Route:
    Schon in der Planungsphase musste Loshkin die weitgehend unbekannten Gewässer rund um Nowaja Semlja sorgfältig abwägen. Die Expedition zielte darauf ab, einen möglichst vollständigen Überblick über die Küsten- und Gewässerlandschaft dieser abgelegenen Region zu gewinnen. Dies erforderte intensive Vorstudien und das Zusammenstellen von Erfahrungsberichten früherer, weniger erfolgreicher Fahrten in die Arktis.

  • Ausrüstung und Personal:
    Die Expedition erforderte speziell angefertigte Schiffe, die den extremen Bedingungen der Arktis standhalten konnten. Neben Navigation und Schiffsbau spielten auch Vorräte, Notfallausrüstung und wintertaugliche Bekleidung eine entscheidende Rolle. Das Personal musste nicht nur erfahrene Seeleute, sondern auch Fachleute für die Datensammlung in Bezug auf Meteorologie und Geographie umfassen.

Start der Expedition

  • Navigation in unbekannten Gewässern:
    Nach dem Ablegen begab sich Loshkin mit seiner Mannschaft in ein Gebiet, in dem es kaum zuverlässige Karten oder Erfahrungswerte gab. Die Entdeckung und genaue Dokumentation der Ostküste von Nowaja Semlja stellte eine besondere Herausforderung dar, da es an bisherigen Referenzpunkten mangelte. Mit Hilfe von nautischen Instrumenten wie Sextanten und Kompassen versuchte man, Kursabweichungen zu minimieren und gleichzeitig neue geographische Daten zu sammeln.

  • Erkundung und Kartografierung:
    Während der Fahrt wurden unbekannte Küstenlinien, Untiefen und Gefahrenstellen akribisch aufgezeichnet. Die gewonnenen Daten dienten später nicht nur der Verbesserung der Seekarten, sondern auch als Grundlage für wissenschaftliche Studien des arktischen Klimas und der Meeresströmungen. Die Kartenherstellung in solch unwirtlichen Verhältnissen erforderte eine Kombination aus direkter Beobachtung und Schätzungen, da moderne Messinstrumente noch nicht zur Verfügung standen.

Überwinterungsphasen

  • Extremwetter und Isolation:
    Einer der prägendsten Aspekte der Expedition war das mehrfache Überwintern in der Arktis. Die extrem kalten Temperaturen, stark wechselnden Wetterlagen und die anhaltende Dunkelheit stellten für die Mannschaft enorme psychische und physische Belastungen dar. Die Isolation über mehrere Monate hinweg führte zu logistischen Problemen wie der Sicherstellung von ausreichenden Vorräten und der Aufrechterhaltung der Gesundheit der Mannschaft.

  • Technische Herausforderungen beim Überwinteren:
    Die Erhaltung des Schiffszustandes in eisigen Gewässern und während zugefrorener Perioden war eine enorme technische Herausforderung. Antriebssysteme, Rumpf und Segel mussten extremen Belastungen standhalten, während die Mannschaft improvisierte Reparaturen vor Ort durchführen musste. Zudem war das Fehlen moderner Heizsysteme eine zusätzliche Hürde, die zu improvisierten Lösungen im Bereich der Wärmeerhaltung führte.

Rückkehr und abschließende Dokumentation

  • Rückfahrten entlang der Westküste:
    Nachdem Loshkin die Ostküste eingehend dokumentiert hatte, erfolgte die Rückreise entlang der Westseite von Nowaja Semlja. Diese Route war oftmals noch gefährlicher, da sie weniger erforscht und somit anfälliger für versteckte Gefahren wie Eisbergen oder plötzliche Wetterumschwünge war.

  • Zusammenführung der gesammelten Daten:
    Trotz des späteren Verlusts mancher detaillierter Aufzeichnungen war die Rückreise insofern eine Vollendung der Expedition, als dass alle gesammelten geographischen und meteorologischen Daten systematisch zusammengetragen und an die zuständigen wissenschaftlichen Institutionen weitergeleitet wurden. Diese Dokumente sollten als wichtige Grundlagen für nachfolgende Expeditionsplanungen und wissenschaftliche Untersuchungen dienen.


Bedeutung und Vermächtnis

Savva Loshkins Expedition hat weit über die reine geografische Entdeckung hinaus Wirkung gezeigt. Ihr Vermächtnis lässt sich in mehreren Bereichen nachvollziehen:

  • Wissenschaftlicher Fortschritt:
    Die gewonnenen Daten und Erkenntnisse dienten als Grundlage für nachfolgende wissenschaftliche Forschungen in der Arktis. Insbesondere die detaillierte Erkundung von Nowaja Semlja erweiterte das Wissen um das nordische Klima, die Meeresströmungen und die geographischen Besonderheiten der Region.

  • Wirtschaftliche Erschließung:
    Die Expedition trug zur Expansion der russischen Präsenz im hohen Norden bei. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere in der Pelzjagd, hatten langfristige Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und die strategische Ausrichtung des russischen Reiches.

  • Historische Inspiration:
    Die Unternehmung von Loshkin gilt als ein frühes Beispiel für die Fähigkeit, auch unter widrigsten Umständen erfolgreich zu forschen und zu überleben. Dies inspiriert auch in der heutigen Zeit Forscher und Abenteurer, die sich den Herausforderungen extremer Umgebungen stellen.


Fazit

Savva Loshkins Reise in die Arktis, insbesondere die umfassende Erkundung von Nowaja Semlja, stellt einen Meilenstein in der Geschichte der russischen und allgemeinen arktischen Entdeckungen dar. Trotz des teilweisen Verlusts detaillierter Aufzeichnungen ist der Beitrag seiner Expedition unbestritten: Sie öffnete den Weg für wissenschaftliche, wirtschaftliche und strategische Entwicklungen in einer der unwirtlichsten Regionen der Erde. Sein Vermächtnis lebt in der weiterentwickelten Kartographie, der wissenschaftlichen Erforschung arktischer Klimaverhältnisse und der historischen Identität eines Zeitalters, das durch den unerschrockenen Entdeckergeist geprägt war.

Die Expedition Savva Loshkins verdeutlicht, wie menschliche Neugier und der Drang, das Unbekannte zu erforschen, selbst in den extremsten und gefährlichsten Umgebungen von Erfolg gekrönt sein können. Sein Beitrag bleibt ein herausragendes Beispiel für Pioniergeist und Entdeckertradition.

1733 – 1743 2. Kamtschatka Expedition – Vitus Bering

1733 – 1743 2. Kamtschatka Expedition – Vitus Bering

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Kamtschatkaexpedition

insgesamt waren mehr als 1.000 Personen an der Expedition beteiligt !

Quellen: Digitalisierte Bücher und vieles mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Kamtschatkaexpedition#Weblinks

Georg Wilhelm Steller: http://www-gdz.sub.uni-goettingen.de/cgi-bin/digbib.cgi?PPN330841254

Google books: https://books.google.de/books?id=yLuYtcFmTvAC&pg=PA81&hl=de#v=onepage&q&f=false

1725 – 1730 1. Kamtschatka Expeditionen – Vitus Bering

1725 – 1730 1. Kamtschatka Expeditionen1 – Vitus Bering

Ziel: Die Expedition hatte die Aufgabe, festzustellen wo die Ostgrenze des russischen Reiches liegt und ob Asien mit Amerika verbunden ist.

Expeditionsteilnehmer:

Name:

Stellung:

Land:

Vitus Bering

Leiter

Dänemark

Alexei Iljitsch Tschirikow

Russland

Martin Spangberg

Deutschland

Aleksej Cirikov

Russland

 

Chronologischer Ablauf:

  • 08.02.1725 – Start der Expedition

Beschreibung:

Die Erste Kamtschatka-Expedition:

  • war eine zwischen 1725 und 1730 durchgeführte Forschungs- und Entdeckungsreise unter der Leitung des dänischen Marineoffiziers Vitus Bering (1681-1741), die noch der russische Zar Peter I. angeregt und geplant hatte. Zu den Aufgaben der Expedition gehörte die Feststellung der Ostgrenze des Russischen Reiches sowie der Beweis einer Landverbindung zwischen Asien und Amerika (siehe auch Deschnjow). Wesentlichen Anteil an ihr hatte der russischen Sibirienforscher Alexei Iljitsch Tschirikow (1703-1748).
  • Nach seiner Ankunft in Nischne-Kamtschatsk 1728 ließ Bering die 18 m lange Schaluppe St. Gabriel bauen. Mit diesem Schiff untersuchte er ab Juli 1728 die Küste Sibiriens in nördlicher Richtung, entdeckte einige Inseln und drang immer weiter ins Nordpolarmeer vor, ohne eine Landverbindung zwischen Asien und Amerika zu finden. Am 15. August 1728 gab Bering aufgrund schlechten Wetters das Kommando zum Wendemanöver und kehrte bei 67°18′ nördlicher Breite um. Er hatte die später nach ihm benannte Meeresenge zwar schon durchquert, den letzten Beweis dafür, dass es keine Landverbindung zwischen Asien und Nordamerika gibt, blieb er jedoch schuldig.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Kamtschatka-Expedition

http://de.wikipedia.org/wiki/Vitus_Bering

http://de.wikipedia.org/wiki/Semjon_Iwanowitsch_Deschnjow

http://de.wikipedia.org/wiki/Alexei_Iljitsch_Tschirikow

Googlebooks: http://books.google.de/books?id=yLuYtcFmTvAC&pg=PA81

1

1676 – Captain Wood / Flawes

Im 17. Jahrhundert stand die britische Seefahrt an der Schwelle zu einem Zeitalter der Entdeckungen, in dem Mut, wissenschaftliche Neugier und internationale Rivalitäten die Meere eroberten. Die Expedition von 1676 unter der Führung von Captain John Wood und Captain William Flawes stellt ein eindrucksvolles Beispiel für diese Ära dar. Ihre Unternehmung, die Suche nach einem sagenumwobenen Durchgang – der Nordostpassage – nach Japan, verdeutlicht nicht nur die technischen und navigationsbezogenen Herausforderungen der Zeit, sondern auch die politische und wirtschaftliche Motivation, die hinter solchen Expeditionen stand.

Historischer Kontext und Motivation

Im späten 17. Jahrhundert war Großbritannien bestrebt, seinen Einfluss auf den globalen Handel auszuweiten. Während andere europäische Nationen bereits wichtige Entdeckungsreisen unternommen hatten, suchten die Briten nach einer direkten Seehandelsroute, die ihre Handelsbeziehungen zu den östlichen Märkten vereinfachen würde. Die Vorstellung, eine Nordostpassage zu finden, war von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, da eine direkte Verbindung zu den Gewürzinseln und nach Japan den Weg für den lukrativen Handel ebnen sollte. Gleichzeitig motivierte auch der wissenschaftliche Fortschritt – insbesondere in den Bereichen Kartographie und Navigation – die Unternehmung, da neue Entdeckungen das Verständnis der Welt und ihrer geographischen Gegebenheiten erweiterten.

Die Expedition: Schiffe und Führungspersönlichkeiten

Die Expedition von 1676 wurde von zwei bedeutenden Persönlichkeiten geleitet: Captain John Wood und Captain William Flawes. Captain Wood, der das Schiff Speedwell kommandierte, war bereits durch frühere Missionen in der britischen Marine bekannt und hatte sich als erfahrener Seemann und Stratege bewährt. Sein Ruf und seine bisherigen Erfolge machten ihn zur idealen Wahl, eine so ehrgeizige Reise zu leiten. Begleitet wurde er von Captain Flawes, der das Schiff Prosperous befehligte. Die beiden Kapitäne arbeiteten eng zusammen, was in der damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit war und ihre Expedition zusätzlich riskant, aber auch innovativ machte. Während die Speedwell unter Wood für die Führung und Durchführung der Hauptmission bestimmt war, spielte die Prosperous unter Flawes eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung und der Rettung – was sich später als essenziell erweisen sollte – insbesondere als es zur Schiffbruchsituation kam.

Verlauf der Reise und Herausforderungen

Die geplante Route führte die Schiffe entlang der Küsten von Nowaja Semlja und Tartary, dem heutigen Sibirien. Diese Gewässer, von eisigen Temperaturen und unvorhersehbaren Wetterbedingungen geprägt, stellten eine enorme Herausforderung dar. Die Expedition musste sich nicht nur gegen die Naturgewalten behaupten, sondern auch gegen die Unwägbarkeiten der damaligen Navigationstechniken. In einer Zeit, in der präzise Karten und zuverlässige Navigationsinstrumente rar waren, war jede unbekannte Region ein potenzielles Minenfeld.

Die dramatischste Wendung nahm die Reise, als die Speedwell vor der Küste Nowaja Semljas Schiffbruch erlitt. Trotz der verheerenden Lage gelang es der Prosperous, die Besatzung der Speedwell zu retten. Captain Flawes’ beherztes und kompetentes Handeln ermöglichte es, sämtliche Überlebenden sicher zurück nach England zu bringen. In seinem detaillierten Journal dokumentierte Flawes nicht nur die technischen Schwierigkeiten und die extremen klimatischen Bedingungen, sondern auch die psychologische Belastung der Crew in diesen lebensbedrohlichen Momenten.

Wissenschaftlicher und historischer Beitrag

Obwohl die Expedition in ihrem ursprünglichen Ziel, einen direkten Seeweg nach Japan zu finden, scheiterte, hat sie dennoch einen bedeutenden wissenschaftlichen und historischen Beitrag geleistet. Die detaillierten Berichte und die Zusammenarbeit mit renommierten Kartographen, wie dem von Wood engagierten Greenvile Collins, führten zu wichtigen Fortschritten in der Kartographie der arktischen Regionen. Die gewonnenen Erkenntnisse und geographischen Daten verbesserten das Verständnis der arktischen Küsten und trugen zur späteren Erschließung dieser Gebiete durch europäische Seefahrer bei.

Zudem illustriert die Expedition die Unvorhersehbarkeit und die Gefahren der Seefahrt in der frühen Neuzeit. Die Herausforderungen, denen sich die Mannschaft stellen musste – von extremen Wetterbedingungen bis hin zu Navigationsfehlern und ungenügender Ausrüstung – bieten wertvolle Einblicke in die Grenzen der damaligen maritimen Technik und die enorme Tapferkeit, die erforderlich war, um solche Unternehmungen zu wagen.

Langfristige Bedeutung und Vermächtnis

Die Reise von Captain Wood und Captain Flawes hat in der maritimen Geschichte nachhaltige Spuren hinterlassen. Sie markiert nicht nur den Höhepunkt der britischen Bestrebungen, neue Handelsrouten zu entdecken, sondern auch den Beginn eines kontinuierlichen Lernprozesses, in dessen Rahmen Seefahrer ihre Techniken und Strategien immer weiter verfeinerten. Die aus dieser Expedition gewonnenen Erkenntnisse dienten als wichtige Grundlage für spätere Entdeckungsreisen in die Arktis und unterstrichen die Notwendigkeit, präzisere Navigationsinstrumente und -methoden zu entwickeln.

Die Zusammenarbeit der beiden Kapitäne wird heute als Vorbild für interdisziplinäres und kooperatives Vorgehen in der Seefahrt angesehen – ein Ansatz, der in der modernen maritimen Forschung und im internationalen Seehandel weiterlebt. Trotz des Scheiterns ihres ursprünglichen Ziels bleibt ihr Beitrag zur wissenschaftlichen Dokumentation und kartographischen Fortschritten unbestritten und inspiriert auch heute noch Historiker und Seefahrer gleichermaßen.

Fazit

Die Expedition von 1676 unter der Leitung von Captain John Wood und Captain William Flawes stellt ein bedeutendes Kapitel der britischen Seefahrtsgeschichte dar. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, über die bekannten Grenzen hinauszutreten, trugen wesentlich dazu bei, das Wissen über die arktischen Regionen zu erweitern und die Herausforderungen der frühen Neuzeit zu illustrieren. Während das ursprüngliche Ziel – der Nachweis einer Nordostpassage nach Japan – unerreichbar blieb, hat die detaillierte Dokumentation der Reise sowohl die wissenschaftliche als auch die maritime Gemeinschaft bereichert und bleibt ein lehrreiches Beispiel für den unermüdlichen Drang, das Unbekannte zu erforschen.

1648 – Semjon Iwanowitsch Deschnjow

Semjon Iwanowitsch Deschnjows Expedition von 1648 – Die erste Durchfahrt durch die Beringstraße

Einleitung

Die Geschichte der großen geografischen Entdeckungen ist geprägt von Namen wie Kolumbus, Magellan oder Cook. Doch nicht weniger beeindruckend ist die Leistung des russischen Kosaken Semjon Iwanowitsch Deschnjow, der 1648 als erster Europäer nachweislich die Beringstraße zwischen Asien und Amerika durchquerte – rund 80 Jahre vor Vitus Bering, nach dem die Meerenge benannt wurde. Deschnjows Reise ist ein faszinierendes Kapitel der russischen Expansion nach Sibirien und Asien – und ein Beispiel für vergessene Pionierleistungen.


Hintergrund: Russische Expansion in Sibirien

Im 17. Jahrhundert dehnte sich das Zarentum Russland zunehmend ostwärts aus. Kosaken, Abenteurer und Pelzhändler drangen tief in die unerschlossenen Regionen Sibiriens vor, angetrieben vom Reichtum der Tierwelt (insbesondere Pelze), der Suche nach neuen Handelswegen sowie dem politischen Auftrag, Steuern (Jassak) von indigenen Völkern einzutreiben. Diese Expansion war geprägt von gefährlichen Reisen, brutalen klimatischen Bedingungen und einer unermesslichen Wildnis.

Semjon Deschnjow, geboren um 1605 in Nordrussland, trat um 1630 in den Dienst des Zaren. Bereits in den 1640er-Jahren war er als erfahrener Kosake bekannt, der in verschiedenen Missionen in Jakutien und an den Flüssen Lena und Kolymá tätig war.


Die Expedition von 1648

Im Jahr 1648 brach Deschnjow von Nischnekolymsk am Fluss Kolymá mit mehreren Booten – sogenannten Kotschen, traditionellen Holzschiffen für arktische Gewässer – auf. Ziel war es, eine mögliche See- oder Flussverbindung zur reichen Region rund um den Anadyr-Fluss zu finden. Gleichzeitig sollte die Expedition neue Handelsmöglichkeiten erkunden und Tributzahlungen sichern.

Teilnehmer und Route

  • Die Flotte bestand ursprünglich aus acht Schiffen mit etwa 90 Mann, darunter auch der bekannte Händler Fedot Alexejew.

  • Die Expedition segelte entlang der nordsibirischen Küste in die Ostsibirische See.

  • Nach schwerem Wetter und Navigationsproblemen wurden die Schiffe voneinander getrennt.

  • Nur Deschnjow und einige seiner Männer schafften es, das Kap Deschnjow zu umrunden – den östlichsten Punkt Asiens.

  • Damit hatte Deschnjow als erster Mensch nachweislich die spätere Beringstraße durchquert.

 

Verlauf und Schwierigkeiten

  • Die Reise war äußerst gefährlich: Extreme Kälte, Stürme, Eisdrift und unzureichende Vorräte forderten ihren Tribut.

  • Mehrere Schiffe gingen unter; zahlreiche Männer starben unterwegs oder wurden vermisst.

  • Deschnjows eigenes Boot zerschellte schließlich an der Küste des heutigen Tschukotka.

  • Er und wenige Überlebende schlugen sich zu Fuß weiter durch und erreichten nach Monaten das Gebiet des Anadyr-Flusses, wo sie sich niederließen.


Folgen und Bedeutung

Trotz des beispiellosen Erfolgs blieb Deschnjows Leistung zunächst weitgehend unbeachtet. Seine Berichte gingen in den Archiven verloren oder wurden ignoriert – unter anderem wegen fehlender Karten und der Tatsache, dass die Region damals als uninteressant galt. Erst im 18. Jahrhundert, im Zuge der Expeditionen von Vitus Bering, stießen Historiker auf Deschnjows Aufzeichnungen und erkannten, dass er den Seeweg von der Arktis in den Pazifik bereits Jahrzehnte vor Bering entdeckt hatte.

Heute gilt Deschnjow als:

  • Erster Europäer, der Asien am nordöstlichen Ende umrundete.

  • Entdecker des Seewegs durch die Beringstraße, auch wenn ihm die geographische Bedeutung damals noch nicht bewusst war.

  • Wegbereiter der russischen Expansion in Ostsibirien und Tschukotka.


Vermächtnis

Zu Ehren Deschnjows wurde das östlichste Kap des asiatischen Festlandes als Kap Deschnjow benannt. Es gibt Statuen, ein Denkmal in Moskau, russische Schiffe, die seinen Namen tragen, und seine Geschichte wird heute als Stolz der russischen Entdeckergeschichte gefeiert.


Fazit

Semjon Iwanowitsch Deschnjows Reise von 1648 war eine außergewöhnliche Pioniertat unter extremen Bedingungen. Ohne moderne Navigationsinstrumente, in primitiven Booten und mit wenigen Mitteln durchquerte er eine der gefährlichsten Meeresregionen der Welt – und bewies, dass Asien und Amerika durch eine Meerenge getrennt sind. Seine Entdeckung geriet zwar in Vergessenheit, wurde aber später als einer der größten Erfolge der frühen russischen Arktisforschung gewürdigt. Deschnjow steht heute sinnbildlich für Mut, Ausdauer und den Entdeckergeist der frühen Kosakenzeit.

1633 – 1634 Überwinterung auf Spitzbergen und Jan Mayen.

1633 – 1634 Überwinterung auf Spitzbergen und Jan Mayen.

Erstmals entschlossen sich die Holländer die Vorräte und die teuren Kochanlagen während der Wintermonate bewachen zu lassen, nachdem 1632 durch zwei Basken und einen Dänen die Walfangstation auf Jan Mayen geplündert worden war.

Die Nordische Compagnie schickte daher zu diesem Zweck zwei Abteilungen von jeweils sieben Männern nach Spitzbergen und Jan Mayen.

Verantwortlicher Leiter in Smeerenburg (Transtadt) auf der Amsterdaminsel war Jacob Segers van der Brücke, dessen Stationsmitglieder von Bären, Walrossen, Seehunden und Vögeln lebten und die gefürchtete Polarnacht ohne nennenswerte Schwierigkeiten überstanden hatten.

Kapitän Cornelis Crouff konnte sie am 27. Mai 1634 an Bord nehmen.

Der Einsatz der Überwinterungsgruppe auf Jan Mayen unter Leitung von Outgen Japicsen endete jedoch tragisch. Alle erlagen dem Skorbut in der Zeit zwischen dem 16. April und Anfang Mai 1634.

Zwei Deutsche befanden sich in Smeerenburg unter den ersten Überwinterern. Karsten Anders aus Friedrichstadt und Martin Sandel aus Danzig.

1671 – Peter Petersen – Spitzbergen

1671 – Peter Petersen – Spitzbergen

Fahrten des Walfängers – „Jonas im Walfisch“ unter Schiffer Peter Petersen, dem Friesen aus Hamburg, in den Gewässern zwischen Spitzbergen und Grönland.

Schiff: Jonas im Walfisch – Walfangschiff
Leitung: Peter Petersen
Mitglieder: Fridrich Martens (1635 – 1699) deutscher Arzt aus Hamburg. (1)

 

Chronologischer Ablauf:

Datum:

Beschreibung:

15.04.1671

Abfahrt von Hamburg nach Norden

22.07.1671

Die „Jonas im Walfisch“ verlässt Spitzbergen.

21.08.1671

Das Schiff erreicht wieder die Elbe

 

Anmerkung:

Das Buch von Martens ist von der Universität Oxford digitalisiert, zu finden bei Googlebooks.

Hauptbuch:

Weitere:

1)- Martens verfasste ein Buch: Spitzbergische oder grönländische Reisbeschreibung im Jahre 1671.

1619 – 1620 Jens Munk – Nordwestpassage

1619 – 1620 Jens Munk – Nordwestpassage

Beginn: 9.Mai 1619 auslaufen aus Kopenhagen
Schiffe:

  • „Lamprenen“ – eine Jacht
  • „Enhiørningen“ (Einhorn) – eine Fregatte – (Der dänische Köng Christian der IV taufte das Schiff auf diesen Namen, weil im Jahr des Stapellaufs (1605) bei Island ein Narwal gefunden wurde, der ein extrem langes Horn besaß.)

Mannschaft: insgesamt 64 Mann

  • Movritz Stygge †12.04.1620
  • William Gorden 1. Steuermann auf der „Enhiørningen“ †08.04.1620

Beschreibung:

Einer der ersten wichtigen Seefahrer im Eis war der Däne Jens Munk (1579 – 1628), der im Auftrag des dänischen Königs Christian IV. den Auftrag bekam, den Seeweg von der Hudsonbai in den Stillen Ozean zu finden.

  • 9.Mai 1619 auslaufen aus Kopenhagen.

Mit mangelhaften Navigationsgeräten ausgestattet verfehlte er jedoch die Hudsonstraße und musste bei Munkhavn überwintern.

Von 64 Leuten überlebten nur drei Seeleute einschließlich Munk, die 1620 die Rückfahrt nach Norwegen schafften.

Anmerkung:

Im Original erhaltenen Bordbuch gibt es Randbemerkungen die in der Gedruckten Version nicht vorhanden sind, die Auskunft geben über den katastrophalen Zustand der Mannschaft im Jahr 1620, sie lauten wie folgt:

  • 20. Februar, 21 Leichen
  • fünf Tage später, 22 Leichen
  • 9. März , 26 Leichen
  • 1. April, 34 Tote
  • 16. April, 47 Tote
  • 6. Mai, 53 Tote
  • 4.Juni, 61 Tote – der Tag der letzten Eintragung ins Bordbuch

Die Letzten Zeilen die Jens Munk am 4. Juni 1620 ins Bordbuch schrieb:

Da ich nun keine Hoffnung mehr habe, in dieser Welt länger leben zu können, so bitte ich in Gottes Namen, falls Christenmenschen hierher gelangen sollten, meine armseligen Gebeine und die der anderen, die sich hier befinden, in die Erde zu senken – Gott im Himmel wird es lohnen – und diese Relation (1)  meinem gnädigsten Herrn und König zuzustellen (denn jedes Wort darin entspricht der Wahrheit), damit meine großen Anstrengungen und mein jämmerlicher Tod meiner armen Frau und meinen Kindern nützen mögen.Hiermit der Welt Gute Nacht und meine Seele in Gottes Hand.“

Jens Munk

Quelle: Q81
(1) - Aufzeichnungen