1929 – Alfred Wegener Vorexpedition


Expeditionsteilnehmer:

  • Fritz Loewe, Deutschland
  • Ernst Sorge, Deutschland
  • Johannes Georgi, Geologe, Deutschland
Die Expeditionsmitglieder an Bord der »Gertrud Rask« auf der Heimreise
[von links nach rechts: Georgi, Wegener, Sorge, Löwe]

Weitere Teilnehmer, die vor Ort rekrutiert wurden

  • Tobias Gabrielsen (Grönländer) – Wegener kannte ihn schon von der Danmark-Expedition
Tobias Gabrielsen, unser Motormann

Aufgabe:

Die Hauptaufgabe der Expedition bestand darin an der grönländischen Westküste einen geeigneten Platz zum Anlanden der Ausrüstung und zum Aufstieg auf das Inlandeis zu finden. Des Weiteren galt es einen Platz für die Basisstation der im nächsten Jahr beginnenden Hauptexpedition zu finden.

Fahrzeuge:

  • Schiff: „Disko“ – das größte Schiff der königlichen Grönländischen Handelsgesellschaft

Beschreibung:

Die Expedition startete in Kopenhagen. Der Kapitän der „Disko“ war Kapitän Hansen, den Wegener schon von früheren Expeditionen kannte.

An Bord befand sich auch das neue kleine Motorboot, die „Krabbe“, welche der Expedition als Quartier dienen sollte.

Die »Krabbe« kommt ins Wasser

Mit der „Krabbe“ sollten auch ausgedehnte Fahrten entlang der Küste unternommen werden.
Beim Ausladen der „Krabbe“, im Hafen von Holstenborg, passierte ein Fehler und das Schiff schlug leck.
Doch der Schaden konnte schnell von den Grönländern repariert werden.
In der Folgezeit konnten ausgiebige Erkundungsfahrten unternommen werden, die dazu beitrugen einen guten Platz für die Hauptexpedition zu finden.

Handschlittentouren auf dem Inlandeis.

Um den Transport, der großen Menge, an Ausrüstung, die für die im nächsten Jahr geplante Station „Eismitte“ benötigt wird, zu trainieren wurden ausgiebige Hundeschlittentouren unternommen.

Die Hauptschlittentour der Expedition startete in Ata in Quervains Havn am 11. Mai 1929 in der Disko Bucht.
Die Expeditionsteilnehmer wurden mit der „Krabbe“ zum Start gebracht und sollten am 14. Juni, von, Tobias Gabrielsen, wieder abgeholt werden

Auf der Wanderung gab es Probleme mit der Ernährung, der mitgeführte „Amundsen-Pemmikan“ war nur schwer verdaulich und lag den Teilnehmern schwer im Magen

Trotz der Pemmikan Probleme, führte Wegener zusammen mit Georgi ausgedehnte Hundeschlittentouren durch, insgesamt legten sie 850 km zurück. – Sie drangen bis zu 290 km nach Osten vor und gelangten in Höhen von bis zu 2500 m.

Die Besteigung des Umanak (Erstbesteigung)

Die »Krabbe« im Hafen von Umanak. Dahinter der Umanak-Berg

Eine weitere Tour, die die Expedition bekannt machte, war die Klettertour von Sorge und Georgi.

Am 13. Juli 1929 brachen die beiden, ohne Wegener und Loewe, die waren mit der „Krabbe“ in Kekertarsuak, auf um den 1175 m hohen Hausberg der Insel Umanak zu besteigen.
Wegener ließen sie eine Nachricht zurück:


»An Wegener und Loewe.
Wir sind am Sonnabend nach Beendigung des Berichts um 20 Uhr zu einer Erkundung üblichen Ausmaßes aufgebrochen. Falls wir nachts etwas ruhen, ist es möglich, daß wir erst Sonntagabend hier sind. Auf Wiedersehen!
Sorge, Georgi.«

Die Nachricht die die Sorge und Georgi zurückgelassen hatten.

Trotz der fortgeschrittenen Tageszeit, es war bereits 20 Uhr, verlief der Aufstieg unerwartet einfach. – der bekannte Bergsteiger Edward Whymper, der am selben Tag, 14. Juli 1865, das Matterhorn, als erster bestiegen hatte, war am Umanak gescheitert.

Den Gipfel des Umanak erreichten die beiden am 14. Juli 1929, um 8:00 Uhr in der Frühe. – die Erstbesteigung war geschafft!

Georgi neben dem Steinmann auf dem Gipfel des Umanak

Beim Abstieg sahen sie von oben die „Krabbe“, mit Wegener und Loewe an Bord, zurückkommen. Durch Winken gaben sich die beiden zu erkennen, was ihnen auch gelang.

Als sie das Dorf Ata erreichten wurden sie von den Bewohnern und ihren beiden Expeditionskameraden jubelnd begrüßt. – das ganze Dorf feierte den Rest des Tages ihren Erfolg.

Den Rest, des Jahres verbrachte die Expedition mit einer Fahrt in einem Faltboot und mit Messungen auf dem Inlandeis. Am Ende dieser Unternehmungen fuhren sie mit der „Krabbe“ nach Godhavn, wo das Boot ins Winterquartier kam.

Nachdem nun die „Krabbe“ sicher vor Anker gegangen war, bestiegen alle vier nach wenigen Tagen das Schiff „Gertrud Rask“, das sie wieder nach Europa zurückbrachte.

Alfred Wegener

Link’s