1. Vorbereitung und Expedition (1906 – 1908):
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1906: Frederick Cook begann seine Planung für eine Polar-Expedition, nachdem er bereits einige arktische und antarktische Reisen unternommen hatte. Er war bereits erfahren in extremen Expeditionen.
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1907: Cook trat eine Expedition zur Arktis an, mit dem Ziel, den Nordpol zu erreichen. In dieser Zeit sammelte er Daten und bereitete sich intensiv auf die Herausforderung vor.
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Frühjahr 1908: Cook und sein Begleiter James S. Crocker starteten ihren Versuch, den Nordpol zu erreichen. Sie nutzten Schlittenhunde und verließen sich auf ihre eigenen Fähigkeiten, sich durch das eisige Terrain zu bewegen.
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April 1908: Cook behauptete später, er habe den Nordpol erreicht, aber es gibt keine konkreten Beweise für diesen Erfolg. Cook führte keine wissenschaftlichen Messungen oder Beobachtungen durch, die als Beweis für seinen Erfolg anerkannt worden wären.
2. Rückkehr und erste Bekanntmachung (1909):
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1909: Cook kehrte im Jahr 1909 nach New York zurück und verkündete seine Entdeckung, dass er den Nordpol bereits 1908 erreicht habe. Die Nachricht wurde zunächst mit Interesse und Ehrfurcht aufgenommen.
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März 1909: Cook präsentierte seine Ergebnisse der Öffentlichkeit und stellte eine detaillierte Erzählung seiner Reise vor. Er erklärte, dass er und Crocker den Nordpol erreicht und dort eine Fahne hinterlassen hätten.
3. Kontroversen und der Streit mit Robert Peary (1909 – 1910):
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April 1909: Robert Peary, ein anderer berühmter Polar-Entdecker, gab ebenfalls bekannt, dass er den Nordpol erreicht habe – und zwar 1909. Peary behauptete, dies sei nur wenige Wochen nach Cooks angeblichem Erfolg geschehen. Der Streit zwischen Cook und Peary entbrannte schnell.
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1910: Es gab eine zunehmende Skepsis bezüglich Cooks Behauptung. Viele Wissenschaftler und Polar-Experten begannen, Cooks Ansprüche infrage zu stellen, da seine Aufzeichnungen und Dokumentationen keine überzeugenden Beweise lieferten. Insbesondere das Fehlen von Instrumenten zur genauen Bestimmung der geografischen Lage während seiner Reise wurde kritisiert.
4. Spätere Jahre und die Entlarvung (1910 – 1923):
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1910: Trotz der Skepsis verteidigte Cook weiterhin seine Behauptung. Es wurden jedoch immer mehr Zweifel an seiner Expedition laut, und sein Ruf begann zu leiden.
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1912: Nach einer Untersuchung durch die amerikanische Regierung und Experten wurde seine Expedition weiter infrage gestellt. Es gab keine greifbaren Beweise für den Erfolg seiner Reise, und viele seiner angeblichen Aufzeichnungen wurden als unzureichend und nicht verifiziert angesehen.
5. Verurteilung und späteres Leben (1923):
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1923: Frederick Cook wurde wegen betrügerischer Aktivitäten verurteilt. Es stellte sich heraus, dass er in einem anderen Fall in ein Investitionsbetrugssystem verwickelt war, was zu seiner Verurteilung führte.
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Spätere Jahre: Nach seiner Verurteilung lebte Cook in Armut und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Er starb 1940, ohne je vollständig rehabilitiert zu werden.
Zusammenfassung:
Der zeitliche Ablauf von Frederick Cooks Polar-Expedition zeigt eine interessante Entwicklung von anfänglicher Anerkennung und Begeisterung für seine Behauptung, den Nordpol erreicht zu haben, bis hin zu zunehmenden Zweifeln und letztlich einer Entlarvung als Betrüger. Während seine Expedition sicherlich ein bedeutender Teil der Polar-Geschichte war, wird seine Behauptung, den Nordpol vor Robert Peary erreicht zu haben, heute von der Mehrheit der Historiker und Experten als unglaubwürdig angesehen.