Die Driftstationen der anderen Länder

Neben der Sowjetunion betrieben auch andere Länder Driftstationen in der Arktis, obwohl die sowjetischen Stationen die bekanntesten und umfangreichsten waren. Einige dieser anderen Länder führten ähnliche wissenschaftliche Forschungen durch, um das arktische Klima, das Meereis, die Ozeanografie und die geophysikalischen Eigenschaften der Polarregion zu untersuchen. Hier sind einige Beispiele:

1. USA – Driftstationen

Die Vereinigten Staaten haben ebenfalls Driftstationen in der Arktis betrieben, jedoch weniger in der Zahl und im Umfang wie die sowjetischen Stationen. Die USA führten ihre Arktisforschung vor allem über ihre Arctic Research Program und Polar Research Expeditions durch.

  • Station T-3 (1950er Jahre) – Eine der ersten amerikanischen Driftstationen, die mit Hilfe von Eisbrechern und Versorgungsschiffen eingerichtet wurde. Diese Stationen waren für Messungen von Wetterbedingungen, Eisbewegungen und geophysikalischen Studien verantwortlich.

  • Station „Camp Century“ (1959–1967) – Diese US-amerikanische Station war eine unterirdische Einrichtung auf dem Grönlandeis und kein klassisches Driftstation, da sie an einem festen Punkt lag. Sie war jedoch ein bedeutendes Projekt für die US-amerikanische Arktisforschung und war Teil des Project Iceworm, das ursprünglich dazu diente, Raketenstellungen in der Arktis zu errichten.

  • Station „Snowball“ (1950er Jahre) – Eine weitere US-Driftstation, die dazu diente, den wissenschaftlichen Aspekt der Arktisregion zu untersuchen, insbesondere in Bezug auf Ozeanografie und atmosphärische Bedingungen.

2. Kanada – Driftstationen

Kanada, mit seinem riesigen Territorium im Arktischen Bereich, ist ein weiteres Land, das in der Arktis driftende Forschungsstationen betrieben hat, insbesondere im Zusammenhang mit den Polar Continental Shelf Program und anderen wissenschaftlichen Initiativen.

  • Station „Polar Shelf“ (1960er Jahre) – Diese Stationen konzentrierten sich auf die geophysikalischen Eigenschaften der arktischen Region, insbesondere auf seismische Messungen und die Untersuchung des Meereises.

3. Norwegen – Driftstationen

Norwegen hat in der Arktis ebenfalls Forschung betrieben, vor allem im Zusammenhang mit der Norwegian Polar Institute und der University of Tromsø. Norwegische Wissenschaftler haben auch in Kooperation mit anderen Ländern auf verschiedenen Driftstationen geforscht.

  • Station „Nansen“ (1950er Jahre) – Diese norwegische Driftstation war auf dem Packeis im Arktischen Ozean stationiert und diente hauptsächlich der ozeanografischen Forschung. Benannt wurde die Station nach dem berühmten norwegischen Polarforscher Fridtjof Nansen.

4. Schweden und andere skandinavische Länder

Schwedische Forscher beteiligten sich ebenfalls an der Arktisforschung und führten verschiedene Expeditionen durch, bei denen sie temporäre Driftstationen errichteten. Diese Stationen konzentrierten sich vor allem auf klimatische Messungen und die Untersuchung des Meereises.

5. Das Internationale Polarjahr (IPY)

Ein bedeutender Punkt in der internationalen Zusammenarbeit in der Arktisforschung war das Internationale Polarjahr (IPY), das 1957-1958 und später auch 2007-2008 stattfand. Im Rahmen dieser internationalen Forschungsinitiativen wurden mehrere gemeinsame Driftstationen von verschiedenen Ländern betrieben, um die Arktis aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Blickwinkeln zu untersuchen. Stationen, die während dieser Jahre drifteten, beinhalteten Beiträge aus verschiedenen Ländern wie den USA, Kanada, Norwegen und anderen europäischen Staaten.

6. China – Neuere Entwicklungen

China hat in den letzten Jahren verstärkt in die Arktisforschung investiert, vor allem durch seine Arctic Research Stations. Auch wenn China bisher keine klassischen Driftstationen wie die sowjetischen betrieben hat, gibt es zunehmend Interesse an der polaren Forschung, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und den Zugang zu neuen Handelswegen.