1849 – 1854 – Richard Collinson – Suchexpedition

Bezeichnung: Suchexpedition nach Franklin
von 1849 bis 1854
Nation: England
Expeditionsart : Suchexpedition
Aufgabe: Suchexpedition nach Franklin
Teilnehmer: Robert McClure
Fahrzeuge: Schiffe:
HMS Enterprice (Collinson)
HMS Investigator (Robert McClure)
Kurzfassung:
1849 wurde Collinson mit dem Kommando über die beiden Schiffe HMS Enterprise und HMS Investigator betraut, die den Auftrag erhielten, von der Beringstraße her die seit vier Jahren verschollene Franklin-Expedition aufzufinden.


Beschreibung:
1849 wurde Collinson mit dem Kommando über die beiden Schiffe HMS Enterprise und HMS Investigator betraut, die den Auftrag erhielten, von der Beringstraße her die seit vier Jahren verschollene Franklin-Expedition aufzufinden. Collinson entschied sich, anders als Robert McClure, der Kommandant seines Begleitschiffes Investigator, die Aleuten an deren westlichen Ende zu umsegeln, und verlor so wertvolle Tage im allzu kurzen arktischen Sommer. Während die Investigator noch im selben Jahr bis in die Prinz-of-Wales-Straße  vordrang, musste Collinson sich zunächst vom Packeis geschlagen geben und den Befehl zur Rückkehr in den Hafen von Hong Kong geben. Einigen Offizieren missfiel Collinsons vorsichtige Art der Kommandoführung, die die Expedition offensichtlich ein ganzes Jahr gekostet hatte, und so kam es bei der Rückreise zu größeren Auseinandersetzungen und dem drohenden Einbruch der militärischen Disziplin.
Im folgenden Jahr drang er dann bis zur Barrowspitze vor, überwinterte 1851/52 am südlichen Ende der Prinz-of-Wales-Straße und erreichte im Sommer 1852 mit einer große navigatorischen Leistung über die schmale und felsige Dease-Straße die Mündung des Kupferminenflusses, was die Entdeckung einer noch unbekannten Nordwestpassage darstellte. Er überwinterte hier 1852/53 zum zweiten Mal, sandte im Frühjahr einen Schlittentrupp aus, der unglücklicherweise bis etwa 45 km an die letzte Ruhestätten der Franklin-Expedition herankam, dann jedoch bemerkte, dass eine frühere Expedition unter John Rae die Gegend bereits besucht hatte und die Suchbemühungen in dieser Richtung aufgab. Collinsons Männer fanden zwar im Süden der Victoria-Insel ein Stück Holz, das möglicherweise ein Fundstück der Franklin-Expedition darstellt, da aber seine Vorräte langsam knapp wurden und der allzu kurze arktische Sommer unmittelbar bevorstand, entschied sich Collinson dagegen, weitere Schlittentrupps auszusenden. Auf ihrer Rückreise im Herbst 1853 wurde die Enterprise dann zum dritten Mal im Eis festgehalten, diesmal nahe der Mündung des Mackenzie-Flusses. Erst 1854 konnte er letzten Endes seine Heimreise durch die Beringstraße antreten.